Ja zur AHV-Reform trotz saurem Apfel

Die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG) Kanton Luzern sagt Ja zur Reform AHV21 und beisst in den sauren Apfel der höheren Mehrwertsteuer.
Der zentrale Wert der AWG heisst «Anständig wirtschaften». Das ist ein klares Plädoyer der Wirtschaft für soziale, ökologische und gesellschaftliche Verantwortung. «Die AHV ist das älteste und wichtigste Sozialwerk unseres Landes», bekräftigt AWG-Präsident Josef Wyss. Nach Jahrzehnten Reformstau «muss die AHV endlich einen Schritt nach vorne machen.»
Durch wirtschaftliche Brille
Die Wirtschaft habe hohes Interesse an der Stabilität dieses Sozialwerkes und an der langfristigen Sicherstellung der gesunden Finanzierung. Die AWG begrüsst aus unternehmerischer Sicht die Angleichung des Rentenalters und die Flexibilisierung des Pensionsalters. «Beides sind wichtige Bedürfnisse einer zeitgemässen Wirtschaft und Gesellschaft», so Wyss.
Laut Ständerätin und AWG-Vorstandsmitglied Andrea Gmür hat das Parlament für die Übergangsjahre ein faires Modell beschlossen. «Es brauchte bürgerliches Entgegenkommen im Sinne einer guten Verständigungspolitik.» Dieser aktuellen Form der Vorlage müssten eigentlich linke Kreise ohne Gewissensbisse zustimmen können.
Mehrwertsteuer: ... dann halt!
Im Sinne des Kompromisses «beissen wir von der Wirtschaft in den sauren Apfel der Mehrwertsteuererhöhung», sagt Wyss. Die Unternehmungen und die Konsumentinnen und Konsumenten tragen dadurch die Hauptlast der Finanzierung. Ungern muss festgehalten werden, dass die Mehrwertsteuer eines der «verträglichsten» Mittel zur Finanzierung darstellt. Wyss warnt vor einer grundsätzlichen Gefahr: «Der schamlose Griff zur Mehrwertsteuer, sobald ein Finanzierungsproblem unlösbar scheint.»
