AWG fordert - erneut - eine Steuergesetz-Revision

«Eine wirtschaftsfreundliche Steuergesetzrevision stärkt bei den Unternehmen das Vertrauen in ein langfristig attraktives Steuerklima des Kanton Luzern.» Martin Zemp, Vorstand AWG

Eine Steuergesetzrevision wurde von der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG) Luzern bereits im November 2021 gefordert. Die AWG freut sich, dass die bürgerlichen Parteien die Forderung jetzt stützen.

„In der Politik braucht es oft mehrere Anläufe“, sagt augenzwinkernd Josef Wyss, Präsident der wirtschaftspolitischen Organisation AWG. Noch im November 2021 hat die AWG für ihren Ruf nach einer Steuergesetzrevision aufgrund der guten Finanzlage des Kantons keine Unterstützung erhalten. Jetzt wendet sich das Blatt: Nach der Publikation des Finanzleitbild der Regierung, sind auch die bürgerlichen Parteien und Fraktionen für die von der AWG geforderte Steuergesetzrevision.
„Und es werden in dieser Richtung schon fleissig Vorstösse geschrieben“, schmunzelt Josef Wyss.

Anliegen der Wirtschaft

Für eine starke Luzerner Wirtschaft haben laut AWG folgende Forderungen Priorität:

• Patentbox: Bisher hat der Kanton Luzern nur von der Minimallösung von 10 Prozent Gebrauch gemacht und die Patentbox im Unterschied zu den anderen Zentralschweizer Kantonen faktisch nicht eingeführt. In der Zentralschweiz ist Luzern damit das Schlusslicht. Eine Korrektur ist nötig!
• Abzug für Forschung und Entwicklung: Dadurch werden innovative Unternehmen gestärkt und wertschöpfungsstarke Arbeitsplätze geschaffen.
• Kapitalsteuer: Luzern hat vergleichsweise hohe Kapitalsteuern. Es braucht eine Reduktion mindestens auf das Niveau Zentralschweiz.
• Globale Mindestbesteuerung: Neben diesen Instrumenten für die Luzerner KMU sollen aufgrund der zukünftigen globalen Mindestbesteuerung von Grossunternehmen gezielt Standortförderungsmassnahmen eingeführt werden.

Auch natürliche Personen entlasten

Martin Zemp, Steuerexperte und Vorstandsmitglied der AWG, betont: «Eine wirtschaftsfreundliche Steuergesetzrevision stärkt bei den Unternehmen das Vertrauen in ein langfristig attraktives Luzerner Steuerklima.» Das liege im Interesse der Erhaltung, beziehungsweise Schaffung von qualitativen Arbeitsplätzen. Die AWG denkt aber nicht nur an die Wirtschaft. Alle Anspruchsgruppen sind in die Arbeiten für die Steuergesetzrevision einzubeziehen. Es muss auch eine Entlastung bei den natürlichen Personen stattfinden. Der Prozess einer Steuergesetzrevision ist komplex und braucht viel Zeit. Deshalb betont Zemp: «Es ist erfreulich, dass die Regierung die Notwendigkeit einer Steuerreform erkannt hat und diese nun zeitnah erarbeiten wird.»

«In der Politik braucht es oft mehrere Anläufe.“ Josef Wyss, Präsident AWG