Wirtschaftsverband will wieder Konkordanz

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Der Regierungsrat soll das Abbild der Bevölkerung und Wirtschaft in seiner ganzen Breite sein. Deshalb plädiert der Vorstand der Wirtschaftsorganisation «Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft» (AWG) für die Wahl des SVP-Vertreters Armin Hartmann und der SP-Vertreterin Ylfete Fanaj.

Die AWG fördert den Dialog zwischen Wirtschaft und Gesellschaft, plädiert für «anständiges Wirtschaften» und für «anständiges Politisieren». Aufgrund dieser Prämissen hat sich der 12köpfige Vorstand eingehend mit dem zweiten Wahlgang für den Regierungsrat befasst.

Ausschluss fördert Opposition

Der AWG-Vorstand ist zum Schluss gelangt, dass die letzten Jahre einer rein bürgerlichen Luzerner Regierung auch Nachteile hatte. «Das Ausschliessen des linken Bevölkerungssegments der Luzerner Gesellschaft provozierte im Parlament und im Politbetrieb Spannungen, Verzögerungen, Effizienzverluste und Daueropposition», sagt AWG-Präsident Josef Wyss. Das alles liege weder im Interesse der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Standortattraktivität des Kantons Luzern noch in der Effizienz und Verlässlichkeit des Staats gegenüber der Wirtschaft.

«Linker Sitz ist kein Grund zur Panik»

Der Leistungsausweis der bürgerlichen Regierung sei gut, aber Wyss gibt zu bedenken: «Der AWG-Vorstand ist der Meinung, alle relevanten Parteien müssen in die Regierung eingebunden sein.» Nur zusammen mit den Poleparteien funktioniere der Politbetrieb zielorientiert und agil. Die bürgerlichen Kräfte werden laut AWG-Vorstand in der neuen Regierung auch mit einem linken Sitz über eine komfortable Mehrheit verfügen. «Ein einziger Sitz für das linke Segment ist kein Grund zur Panik, sehr wohl aber die Chance, andere Sichtweisen von Anfang an einzubeziehen, im Interesse eines konstruktiven politischen Klimas», so Wyss.

Hartmann und Fanaj – mit Erwartungen

Aufgrund dieser Überlegungen empfiehlt der Vorstand der AWG für die beiden noch freien Sitze zur Wahl in die Regierung:

  • SVP-Vertreter: Armin Hartmann, Schlierbach, Kantonsrat seit 15 Jahren, Unternehmer.
  • SP-Vertreterin: Ylfete Fanaj, Kantonsrätin seit 12 Jahren, Kantonsratspräsidentin 2020/21, Sozialarbeiterin.

Der Vorstand der AWG ist überzeugt, dass Hartmann und Fanaj das nötige Rüstzeug und die Eignung für den Regierungsrat haben. Beide sind fähig, das anspruchsvolle Amt auszuüben. Zudem: «Man weiss, für was sie einstehen, sie sind persönlich weder eine Blackbox noch gehören sie einer Partei an, von der man nicht weiss, wo sie steht.»
Der Vorstand der AWG verknüpft die Wahlempfehlung dezidiert mit der Erwartung an die beiden Pole-Parteien SVP und SP, dass sie sich als künftigen Teil der Regierung ihrer staatstragenden Rolle bewusst sind und den Kurs der Mitverantwortung und nicht der Opposition fahren werden.

Tags: Wirtschaft, Wahlen

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